Einmal Stuttgart und zurück

Letzten Dienstag ging es mit Ina nach Stuttgart zu Anastasia. Das Musical basiert lose auf dem gleichnamigen Zeichentrickfilm aus 1997.

Doch fangen wir lieber von vorne an: Wir hatten uns für eine Anreise mit der sehr guten Deutschen Bahn entschieden. What could possibly go wrong? Mit dem Regional-Express ging es zunächst von Aachen nach Köln, wo wir in einen ICE nach Stuttgart steigen sollten. Wie das aber nun mal so ist, kam nicht der ICE 517, für den wir eine Sitzplatzreservierung hatten, sondern ein anderer. Angeblich sei unser Wagenteil aber trotzdem vorhanden, so ein Bahnmitarbeiter – also irrten wir zunächst auf der Suche nach unseren Plätzen durch den Zug, ehe wir uns einfach irgendwo niederließen und hofften, niemand würde in den nächsten Stunden Anspruch auf die Plätze erheben. Das ging dann auch ganz gut. Ina las etwas, ich spielte New Super Mario Bros. auf der Switch, und wir harrten der Dinge.

Erst kurz vor Stuttgart hinterfragten wir dann unseren weiteren Reiseplan: Wir hatten Tickets nach Möhringen gebucht, eigentlich ein Bahnhof ein paar Straßenbahn-Stationen vor dem SI-Centrum, wo das Musical läuft und unser Hotel lag. Allerdings: Wir sollten noch gut anderthalb Stunden mit einem InterCity dorthin reisen! Also gingen wir in Stuttgart zum Servicecenter und wollten den Herren der Schienen die Leviten lesen, denn was fällt denen ein, uns so eine unsinnige Reiseroute anzudrehen? Es stellte sich dann aber heraus, dass wir die Fahrt nicht nach Möhringen, sondern nach Möhringen gebucht hatten. Yay. Ich zog eine Horrem/Horrem-Analogie, verfluchte die Deutsche Bahn, Ina gleich ganz Deutschland, und missmutig stiegen wir in die Straßenbahn gen SI-Center. Übrigens wies der Sparpreisfinder der Bahn in keiner Weise darauf hin, erst eine direkte Suche förderte die richtige Station zu Tage! Eine tolle User Experience!

Im SI-Centrum angekommen, bezogen wir das Hotelzimmer, aßen eine „Kleinigkeit“ in der Braustube Schlossturm und besuchten dann das Stage Palladium Theater.

Das Musical war wirklich toll! Fantastische Schauspieler (Judith Caspari!), ein großartiges Bühnenbild, eine spannende Story und natürlich tolle Musik. „Anastasia“ gehört damit auf jeden Fall zu meinen Lieblingsmusicals. Die Änderungen im Vergleich zum Film fand ich gut und passend. Den Gegenspieler aus dem Film, Rasputin, sucht man beispielsweise vergebens; stattdessen gibt es mit Gleb einen Regime-treuen General der Bolschewiki, dargestellt von Musical-Größe Mathias Edenborn.

Den Abend ließen wir im The Dubliner, dem Irish Pub im Hotel, bei Guinness und Whiskey ausklingen. Tags drauf hatten wir dann durch das Bahnbuchungsdebakel viel Zeit, die wir mit einem Spaziergang durch die Stadt und einem Besuch des großartigen Musikinstrumentenmuseums verbrachten.

Durch den Besuch des Bahnhofsbuchladens hätten wir dennoch um ein Haar unseren ICE verpasst – tempus fugit! Wie sich dann aber herausstellte, musste der Zug erst noch die Passagiere eines defekten ICs aufnehmen, ehe wir Richtung Frankfurt fahren konnten. Mit gut 14 Minuten Verspätung bangten wir während der ganzen Fahrt um unsere Weiterreise, denn in Frankfurt hatten wir eigentlich nur 7 Minuten Umstiegszeit für den ICE nach Aachen! Zum Glück aber konnte der Zug genug Zeit aufholen, um den anderen zum Warten zu animieren, und so konnten wir doch noch in die Heimat reisen.

Mit der Bahn reisen ist wirklich immer ein Erlebnis!

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  • svinohod
  • Stefan Ke