London, Teil 3: Aller guten Dinge…

In den letzten Tagen habe ich nichts gebloggt. Es war mir einfach zu kalt auf Renés Balkon, um das WLAN des Nachbarn anzuzapfen. Dafür gibt es aber jetzt, im dritten London-Beitrag, eine Zusammenfassung von gleich drei Tagen. Frohes neues Jahr übrigens! 🙂

31. Dezember: Curry

Den letzten Tag im Jahr begannen wir gemächlich. Zum einen, weil wir ausgeschlafen sein wollten für die anstehende lange Nacht, zum anderen, weil René ohnehin noch zwei Kommilitoninnen vom Bahnhof abholen musste.

Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf in Richtung Banglatown, dem indischen Viertel in London, um dort indisch zu essen (Curry! Aber auch das bekam Daniel nicht wirklich gut…) – interessant war, dass man die Restaurants nicht wirklich freiwillig betrat, sondern kurzerhand vom Personal »überredet« wurde, reinzukommen. Das müsste hier mal jemand machen! Okay, aber ist ja auch irgendwie verständlich, wenn man die Konkurrenz auf der Straße bedenkt…

Auf dem Rückweg zur Wohnung kauften wir noch schnell einen Karton Carlsberg für den Abend, zwar nicht ganz mein Fall, aber besser als nix. Wenn auch für viel zu viel Geld (17 £). Zuhause dann noch ein bisschen ausspannen und sich auf den Abend vorbereiten.

Silvester am London Eye

London Eye

Gegen 21 Uhr machten wir uns per DLR und U-Bahn und mit Rucksäcken voll Bier und Schnaps auf dem Weg Richtung Westminster. Gerade rechtzeitig, denn dieselbe Idee hatten auch knapp 250.000 andere. Während wir drei ziemlich gute Plätze gegenüber vom Shell-Center mit freier Sicht auf das London Eye hatten, war der Rest unserer Truppe – weil sie später losgingen – ziemlich weit abgeschlagen. Man sollte Silvester in London eben nicht unterschätzen.

Leider gab es kein offizielles Programm mit Bands oder ähnlichem, wie man das beispielsweise von Berlin kennt. Stattdessen stand man in einer ungeheuren Menschenmenge und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Um 23:50 Uhr dann: »10 minutes to go.« In der Zwischenzeit hatten wir einen Bolivier samt Familie kennen gelernt, der schon mal die bolivianische Flagge und den Sekt vorbereitete und auch uns ein paar Plastikbecher reichte… »5 minutes to go« – René kam gerade rechtzeitig von den aufgestellten Dixie-Klos wieder.

Und dann begann der Countdown:

Ein Wahnsinnsfeuerwerk! Leider ist das Video ziemlich verkrüppelt, wer das Original einmal sehen möchte, meldet sich bei mir.

Nach guten 10 Minuten war das Spektakel zuende und die Menge löste sich – auch dank der Polizei – ziemlich schnell auf, und gegen 1 Uhr fuhren schon die Kehrmaschinen durch die Straßen. Zwischendurch kamen Neujahrsgrüße via SMS (Ina war gegen halb 1 die Erste) – Anrufe, die, wie ich von Mutter erfuhr, auch kamen, wurden Gott sei Dank umgeleitet (Hallo? Roamingkosten?). Auf unserem Streifzug durch das nächtliche Neujahrs-London trafen wir auf eine Gruppe aus der Nähe von Memmingen, mit denen wir Sekt und Schnaps tranken, und schließlich weiterzogen. Gegen 3 Uhr machten wir uns dann schließlich auf den Weg Richtung U-Bahn und DLR, wo wir eine weitere deutsche Gruppe aus der Nähe von Heilbronn trafen. Zuhause angekommen, fielen wir dann recht schnell in den Schlaf…

Neujahrstag

London Eye - 3

Auch am 1. Januar kamen wir – eigentlich wie zu erwarten – schwer aus den Federn und verpassten so die Neujahrsparade. Stattdessen machten wir uns aber auf Richtung Westminster, um das London Eye einmal aus der Nähe zu betrachten. Ein riesiges Riesenrad! 130 m hoch, und in jede der 32 Kapseln passen bis zu 24 Leute! Sehr beeindruckendes Spielzeug!

Außerdem besuchten wir das Tate Modern Museum – nur um festzustellen, dass wir Kunstbanausen sind – und das teure London Aquarium, das für sein Geld nicht wirklich viel zu bieten hatte. Aber Hauptsache, ich konnte noch ein paar Fotos schießen. 🙂

Boeing 737-800

Nach einem Restetrinken und Fotosgucken am Abend legten wir uns ein letztes Mal schlafen, bevor es dann um kurz nach 3 Uhr hieß: Fertigmachen zur Abreise. Unser Transfer zum Flughafen Stansted hatte 15 Minuten Verspätung, sodass alles sehr stressig wurde: Check-in in der allerletzten Minute (6:15 Uhr schloss der Schalter, 6:15 Uhr wurden unsere Tickets ausgestellt), lange Sicherheitsüberprüfung (die sogar das Zurücklassen meines überaus tödlichen Regenschirms erforderlich machte) und überaus knappes Boarding um 7 Uhr (wir waren die letzten an Bord für den Flug nach Eindhoven).

Nach knapp 60 Minuten waren wir dann gegen 9 Uhr endlich wieder auf dem Festland, mit dem guten alten Rechtsverkehr und einer Sprache, die man wenigstens versteht (Niederländisch!). Und jetzt geht’s zuhause ans Fotos checken und flickrn, bevor es morgen früh dann wieder nach Köln geht…

Update: René hat auch schon was zu Silvester gebloggt und zeigt einige der spektakulären Fotos, die wohl morgen Abend bei Flickr landen werden…

Antworten

  1. Schade, dass YouTube das Video so zertrümmert hat. Zum Glück waren wir live dabei! Und gut, dass du so einige Kommentare nicht erwähnt hast, wie „Nä, das grüne Zeug trink ich nicht. Guck mal wie der schon aussieht!“

    Die knappe Eincheckzeit hatte ich ja schon befürchtet, nachdem der Bus 15 Minuten Verspätung hatte. Ich musste übrigens noch mal 18 Minuten auf meinen Bus zurück warten. Als ich dann wieder in der Wohnung war, habe ich noch bis 12.30 Uhr geschlafen, um Johanna mit einem „Morgen!“ zu überraschen.

  2. Ich habe einige Sachen mit Absicht rausgelassen, wie z.B. das famose „chicken in the oven“. Sowas sind einfach Momentaufnahmen, die man unmöglich beschreiben kann. :-D

    Das mit dem Video ist echt schade… Aber hab ja noch das Original, und wer das haben will, kann das gerne bekommen (rund 70 MB).

    Grüß Johanna mal von uns! Konnten uns ja gar nicht verabschieden.

  3. Happy New Year!…

    Nachdem der Besuch (Daniel, Marc und Christian; Steffi und Ilona waren glaube ich auch mal kurz da) wieder zurück in die Heimat sind, ist nun endlich Zeit euch allen
    ein frohes neues Jahr
    zu wünschen.
    ……