Na endlich: Corona!

Am Montagmorgen mache ich mich fertig für den Rosenmontagszug. Ich fühle mich wieder fit; nach dem ruhigen Sonntag, an dem ich meine Erkältung vom Samstag auskurierte, bin ich bereit für das große Finale. Allerdings schreibt ein Freund mir am Abend zuvor: „X ist positiv getestet!“ – und X ist in unserer Karnevalsgruppe. Also gut, denke ich mir, dann testest Du Dich zur Sicherheit auch mal, was soll schon schief gehen?

Mein Corona-Schnelltest zeigt zwei Striche an.

Genau drei Jahre war es mir gelungen, dem Virus aus dem Weg zu gehen. Aber am Ende half es dann doch alles nix, das „neuartige Coronavirus“ holt einen an Karneval doch noch ganz überraschend ein. Und so ist an besagtem Montagmorgen mein Coronatest also positiv ausgefallen! Ich bin erstmal enttäuscht, dass Karneval für mich gelaufen ist und dass ich nun nicht länger „unverwundbar“ bin, dann aber auch ein bisschen aufgeregt, ist das doch alles Neuland für mich! Ich will gleich einen PCR-Test machen lassen und schauen, was die Corona-Warn-App so alles kann, wenn man positiv getestet ist. Ein PCR-Test ist aber erst Dienstag möglich – am Rosenmontag ist natürlich alles geschlossen, selbst die Teststelle kann mir wegen kurzfristigem Personalausfall nicht weiter helfen, ich müsste schon ein ganzes Stück zur nächsten Teststelle fahren. Also warte ich.

Ich schaue mir zum ersten Mal seit Jahrzehnten den Rosenmontagszug als Zuschauer an. Fast jede Gruppe zeigt Mitleid und gibt mir ein Bier oder einen Schnaps. Überrascht bin ich, als nach gerade mal einer Stunde der Zug schon wieder vorbei gezogen ist; üblicherweise beschäftigt mich das Ganze als Teilnehmer sonst locker vier oder fünf Stunden! Ich nehme mir fest vor, nächstes Jahr wieder dabei zu sein.

Am Dienstag mache ich endlich den PCR-Test; der ist sehr unspektakulär und nach einer Minute bereits erledigt. In der Zwischenzeit ist aber das halbe Dorf am Testzentrum angekommen, und nach einem kurzen Gespräch wird mir klar, dass nur der Schulkarneval als Infektionszeitpunkt in Frage kommen könnte. Eine Information, die mir aber jetzt auch nichts mehr bringt. Zuhause harre ich der Dinge, spiele auf der Switch oder schaue Echo 3 weiter.

Währenddessen kehren die Symptome nochmal zurück, wechseln sich aber ab: Mal Schnupfen, mal Kopfschmerzen, mal Gliederschmerzen, mal nichts. Einzig Konzentrationsschwierigkeiten nerven mich so richtig. Auf Mastodon drücke ich es so aus:

Bislang ist das erste Mal COVID noch zu ertragen: Es fühlt sich an wie eine leichte Grippe mit – wäre dies eine Star-Trek-Folge – dem Gefühl einer minimalen Phasenverschiebung.

Am Mittwochabend gibt es dann das Ergebnis des PCR-Tests: Natürlich positiv, mit einem Ct-Wert von 18,0. Bis zum Freitag geht es mir stetig besser, die meisten Krankheitssymptome verschwinden. Nur der Schnelltest will noch nicht wieder negativ werden, ein leichter Balken bleibt noch zu sehen.

Am Freitagabend entdecke ich durch Zufall die ersten drei Folgen von Der Schwarm in der ZDF-Mediathek – damit ist das Freitagabendprogramm gerettet! Der Serienstart ist okay; wie so oft, wenn man das Buch gelesen hat, stimmt so manches nicht mit der Vorlage überein, aber ich werde auf jeden Fall weiter schauen.

Am Samstag ist der Test endlich negativ. Was bleibt, ist ein nerviger Husten verbunden mit Halsschmerzen, und durch den Husten natürlich irgendwann Kopfschmerzen. Das heißt aber auch, ab dem Nachmittag kann ich zum Probenwochenende des Musikvereins dazu stoßen. Nach 3½ Stunden Registerprobe, einer Pizza und zwei Tutti-Proben habe ich ein gutes Gefühl für das in einem Monat anstehende Konzert. Bleibt zu hoffen, dass Corona wenigstens bis dahin erstmal aus der Welt ist …

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  • dominik schwind