Editor-Nostalgie

Als ich auf der Heimfahrt neulich den Pfefferle und den Jens über die Lieblings-Tools der Frontend-Entwickler schwadronieren hörte, schwelgte ich in Erinnerung an meine alten Editoren.

1995 bis 1996

Für ein paar kleine lokale Spielereien genügte mir seinerzeit noch Notepad unter Windows 95. Es war zwar anstrengend, aber wir hatten ja nix (so schien es mir jedenfalls).

1997 bis 2001

Die Ära von Frontpage! Zunächst Frontpage Express, das es damals noch mit der Installation des IE4 auf den Rechner schaffte, später dann Frontpage 98 (das ausgiebig »getestet« wurde), was schließlich zum Kauf (!) von Frontpage 2000 führte. Damals entstand auch meine erste richtige Homepage, zunächst mit Java-Applets für die Navigation. Java – das greifen wir später nochmal auf …

2001 bis 2006

Irgendwer erzählte mir Anfang des Jahrtausends, richtige Web-Entwickler schrieben ihre Seiten per Hand. Also suchte ich einen ordentlichen Quellcode-Editor und wurde bei Phase 5 fündig. Den nutzte ich dann eigentlich auch die ganze Ausbildung hindurch, obwohl wir eigentlich sonst in der Firma auf Dreamweaver setzten und damit Templates und Datenbank-Anbindungen per Klickibunti anlegten.

2005 bis 2007

Als ich 2003 mit dem Lesen von Blogs anfing, stellte ich schnell fest, dass unglaublich viele andere Designer und Entwickler mit Apple-Maschinen arbeiteten. Verrückt! Das musste ich auch tun! Also wurde 2005, als das Geld halbwegs beisammen war, ein 14″-iBook angeschafft und als erster Editor skEdit. Der war nach all meinen Tests der beste Text-Editor und hatte zudem einen eingebauten FTP-Client.

2006 bis 2011

Als ich seinerzeit in Köln bei neu.de anfing, gab’s zwar auch Dreamweaver, aber damit konnte ich nicht mehr arbeiten. Also lud ich Smultron, der mir einige Monate treue Dienste leistete, ehe ich TextMate kaufen durfte. TextMate dürfte jedem Mac-Entwickler ein Begriff sein, vor allem die Bundles (Addons) machten den Editor einfach zum Nonplusultra.

Seit 2011

Sublime Text. Dazu habe ich ja erst neulich ein Video verblogdingst. Der Editor kann im Prinzip alles, was TextMate kann – und mehr. Darüberhinaus ist er deutlich schneller bei großen Dateien, die ich aus unerfindlichen Gründen immer mal wieder öffnen muss.

Die Zukunft

Vermutlich bleibe ich Sublime Text noch eine ganze Weile treu. Mittlerweile habe ich den Editor mit Packages (Addons) und Konfigurationen so sehr auf meine Bedürfnisse und meinen Workflow zugeschnitten, dass ein Wechsel sehr, sehr schwer fällt. In der nächsten Zeit werde ich in die Java-Welt eintauchen, mir wurde dazu zu Eclipse geraten. Vermutlich werde ich also ein paar Tage dieses unglaublich hässliche, unglaublich komplexe Monster nutzen – aber es fühlt sich bereits nach einem Tag so an wie damals, 2006, als ich Dreamweaver nur ansehen musste um zu wissen, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben werden. Also mal schauen, ob und wie ich Sublime Text für die Frontend-Entwicklung mit Java weiter nutzen kann …

Was nutzt Ihr so, bzw. was habt Ihr genutzt? Wie sagten Jens und Matthias in der Technikwürze: Neben der Frage nach dem Betriebssystem ist das eine der wunderschönsten Vorlagen für Flame Wars. Also los!

Antworten

  1. LOL! Frontpage! LOL!

    Phase5 habe ich unter Windows auch genutzt. Im Moment bin ich bei Coda, Sublime habe ich aber immer öfter mal offen. Da muss ich mich mal durch den ganzen Add-on-Kram kämpfen.

  2. Ich hatte ja nicht gedacht, dass ich von VIM mal weg will, aber in den letzten Jahren hab ich immer mehr IDEs verwendet. Vor allem bei komplexeren Projekten mag ich die Unterstützung bei Navigation im Sourcecode. Zuerst war das NetBeans, inzwischen PhpStorm. Letzteres kostet was, ist aber jeden Cent wert. PhpStorm ist die PHP-Variante von IntelliJ, einer Java IDE. Wenn ich JVM-Kram mache, verwende ich die (gibt es auch als Community Edition). Evtl. ist das was für dich und deine Java-Abenteuer.

  3. Sehr schöne Erinnerungen :)

    Wobei ich Frontpage übersprungen habe und damals meine erste Website mit NetObjects Fusion 5 gemacht habe.

    Das waren Zeiten …