Am Montag musste ich – wie so oft – ein Versammlungsprotokoll führen, und ganz selbstverständlich schrieb ich das mit meiner rechten Hand.
Der Hand, für die ich seit vier Monaten Ergotherapie erhalte.
Der Hand, die sich an meinem kaputten Arm befindet.
Nicht nur, dass meine Handschrift ohnehin über die letzten Jahre gelitten hat und inzwischen jeder Landarzt schönere Werke kritzelt. Durch die neurologische Störung, verursacht durch die Verlegung der Nervenstränge im Ellbogen, ist es auch gar nicht mehr so einfach, leserlich zu schreiben.
Und weil ich nun das eine oder andere Problem hatte, das Protokoll vom Montag zu entziffern, überlege ich, entweder das Schönschreiben mit rechts wieder einzustudieren oder gleich auf links umzusteigen – wie ich das im Übrigen auch schon bei anderen Dingen getan habe. Hm. 🤔
Heute geht es nach ziemlich genau 7 Monaten wieder zurück an die Arbeit. Ich habe am Donnerstag die Empfehlung zur 4-wöchigen Wiedereingliederung erhalten.
Ich habe in den letzten drei Monaten insgesamt 20° mehr Spielraum in der Beugung und Streckung meines Arms gewonnen. In der Rotation hat sich jedoch nichts getan. Und das wird vermutlich auch erstmal so bleiben, denn Physiotherapie wird es ab Mitte Februar nicht mehr geben, und Reha-Maßnahmen sind für diese Art der Einschränkung nicht spezifisch genug, würden sogar mit hoher Wahrscheinlichkeit ohnehin von der Krankenkasse abgelehnt werden. Stattdessen soll ich es mit Schwimmen versuchen; das werde ich kommende Woche angehen. Aber insgesamt war’s das wohl mit therapeutischen Maßnahmen. 😞
Eventuell käme nach einigen Monaten noch eine Operation in Frage, bei der neben der Metallentfernung noch die Vernarbung der Gelenkkapsel und das Problem mit dem Ulnaris-Nerv angegangen wird. Aber ob und wann das ist und was es überhaupt bringt, steht noch in den Sternen.
Immerhin aber: Der Knochen ist gut verheilt, kein Spalt zu sehen, alles cool. Und ab Montag soll ich nun eine vierwöchige Wiedereingliederung starten. Nach fast 7 Monaten geht es also nun wieder an die Arbeit zurück.
Morgen geht es nach gut drei Monaten wieder zum Orthopäden. Mittlerweile ist der Unfall über ein halbes Jahr her. Ich bin daher gespannt auf das Röntgenbild und wie sich der Bruch entwickelt hat. Und ich hoffe, dass es diesmal auch ein CT geben wird, denn das würde Aufschluss geben, wie das Gewebe verheilt ist und vielleicht auch, warum ich den Arm nicht drehen kann.
Mittlerweile ist mir die Beugung ja schon fast egal. Aber dass ich den Arm partout nicht mehr drehen kann, ist schon eine ordentliche Einschränkung im Alltag. Teller tragen, Kaffee halten, Handy-Kram machen – all das geht halt einfach nicht mehr mit rechts. Möglicherweise schafft eine intensive stationäre oder ambulante Rehabilitation hier Abhilfe.
Und dann ist da noch der Verdacht auf das Ulnarisrinnen-Syndrom, das kurz vor Weihnachten vom Hausarzt diagnostiziert wurde. Eine typische Folge bei einem solchen Bruch. Ich bin gespannt, was es damit auf sich hat, und ob und wie das weiter behandelt wird.
Der Spaß ist jedenfalls noch lange nicht vorbei. Hoffentlich wird es aber dieses Jahr nach und nach besser. 🤞🏼
In der Umfrage State of CSS 2021 (an der jeder Web-Entwickler unter Euch teilnehmen sollte) gab es gegen Ende bei den demografischen Angaben diese Frage nach einer möglichen Art der Behinderung:
Und da geriet ich ins Grübeln: Zählt meine Ellbogensteife nun zu den Mobilitätseinschränkungen, nach denen dort gefragt wird? Es ist doch (hoffentlich) nichts Dauerhaftes! Und so kreuzte ich – aus falschem Stolz wohl – nichts an.
Dennoch erwische ich mich noch Tage später, wie ich über diese Frage nachdenke. Ich bin seit über vier Monaten krank geschrieben, weil ich nicht lange mit Tastaturen arbeiten kann, ohne dass nach kurzer Zeit überanstrengte Schulter- und Handgelenke schmerzen. Hätte ich also vielleicht doch etwas anderes ankreuzen sollen? Ich predige im Job immer und immer wieder, dass Accessbility im Web nicht nur heißt, die Seiten für blinde Nutzer zugänglich zu machen – aber wenn es um einen selber geht, wird man schnell zurückhaltend. Ist doch alles nicht so schlimm, ne?
Ich war heute bei der vierten Nachbehandlung meines Ellbogenbruchs. Inzwischen ist der Sturz fast vier Monate her.
In den letzten Wochen hat sich leider nicht viel getan: Ich habe immer noch einen Bewegungsradius von rund 60°. In der Pronation, also der Einwärtsdrehung des Unterarms, gibt es jetzt ein paar Grad (wir erinnern uns: ich trage die Uhr nun rechts), aber das war’s auch schon. Nichtsdestotrotz: Ich wurde mit einem fröhlichen „Da hamse aber gut trainiert!“ begrüßt. Okay. Dass ich eigentlich dieses Mal schon eine Überweisung für ein CT bekommen sollte, schien nicht mehr in den Unterlagen zu sein – das ist nun auf Anfang 2022 verschoben worden. Gleichzeitig werde ich dann auch nochmal geröntgt, um die Heilung des Knochenbruchs zu prüfen.
Entgegen der Aussage der Krankenhaus-Ärzte wurde mir schließlich dann noch geraten, das Metall entfernen zu lassen. So würde ich sicher mehr Beweglichkeit erhalten. Na dann werde ich das doch mal machen – auch wenn das wieder Vollnarkose und Schnibbelei bedeutet.
Ich war heute beim Orthopäden. In den letzten Tagen habe ich einige sichtbare – und damit für mich auch dringend nötige – Fortschritte machen können, und so fiel mir ein Stein vom Herzen, als er meine Ellbogenbeweglichkeit von geschätzt 60° bestätigt hat. Ich bin also jetzt binnen sechs Wochen von 0–30–40 auf 0–30–90 gekommen. Ihr erinnert Euch: Das Ziel ist mindestens 0–0–150, also komplett durchstrecken und dann um 150° beugen. Es wird also!
Den Unterarm drehen kann ich allerdings weiterhin nicht, daran arbeiten wir aber aktuell in der Physiotherapie.
Ganz angetan und sogar etwas überrascht war der Orthopäde von der Knochenheilung, das habe er bei dem Bruch so gar nicht erwartet. Hurra! 🥳
Im Oktober geht es dann zum CT und wir prüfen, wie die Weichteile (also Muskeln und Faszien) verheilt sind. Abhängig davon ergeben sich die weiteren Maßnahmen, wie z.B. eine ambulante oder stationäre Rehabilitation, oder im worst case vielleicht auch eine Arthrolyse. Bis dahin bin ich weiter krankgeschrieben.
Schaun mer also mal, wie der Fortschritt in vier Wochen aussieht.